Der Wittenberger Luther-Darsteller Fred Göde ist nach einem Medienbericht tödlich verunglückt. Laut der in Halle
erscheinenden «Mitteldeutschen Zeitung» (Onlineausgabe) starb der 54-Jährige am Montagmittag bei einem Motorradunfall in der Dübener Heide. Seinen letzten großen Auftritt hatte Göde demnach beim traditionellen Stadtfest «Luthers Hochzeit», bei dem er dieses Jahr zum zweiten Mal hintereinander den Reformator Martin Luther (1483-1546) verkörperte.
Die Sprecherin der Stadtverwaltung von Wittenberg, Karina Austermann, sagte auf epd-Anfrage, für Göde sei mit der Luther-Darstellung seinerzeit ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Er habe sich zudem mit vielfältigen Aktivitäten in die Stadt eingebracht, so auch mit seinen Honigwein-Ständen beim Stadtfest oder am Reformationstag, die ihm den Spitznamen «Met-Fred» eingebracht haben sollen. Die Stadtverwaltung wolle Göde unter anderem mit einer Anzeige im Amtsblatt gedenken, sagte Austermann.
Der «Mitteldeutschen Zeitung» zufolge arbeitete der Diplomsozialpädagoge selbstständig als gerichtlich bestellter
Betreuer. Während der friedlichen Revolution in der DDR soll er sich beim Demokratischen Aufbruch engagiert haben. Noch im September 1989 soll die Stasi versucht haben, den damals als Elektriker arbeitenden Göde auf den Wittenberger Pfarrer Friedrich Schorlemmer anzusetzen. Er habe sich aber nicht anwerben lassen, sondern sich offenbart. Göde hinterlässt dem Bericht zufolge zwei erwachsene Söhne.