Berlin (epd). Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) teilte am Donnerstag in Berlin mit, dass eine Historikerkommission eingesetzt worden sei, die insbesondere das Erbe des Nationalsozialismus in den Blick nehmen soll. In der Aufarbeitung soll es zudem um den Neubeginn des Ministeriums im Jahr 1949 und die parallele Entwicklung in der DDR gehen.
Unbequeme Aufarbeitung erwünscht
"Die historische Verantwortung verblasst nicht", erklärte Schmidt. Er forderte eine Aufarbeitung, "die unbedingt und unbequem sein muss". Der Bericht der Kommission soll im Frühsommer 2019 fertig sein. Schmidt kündigte öffentliche Workshops über Zwischenergebnisse an.
Geleitet wird die Kommission vom Münchener Historiker Horst Möller. Weitere Mitglieder sind die Historiker Gustavo Corni (Triest), Andreas Dornheim (Bamberg), Friedrich Kießling (Eichstätt-Ingolstadt) und Daniela Münkel, die Projektleiterin beim Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen ist, sowie der ehemalige Diplomat Joachim Bitterlich. Erforschen sollen sie unter anderem, welche personellen und sachlichen Kontinuitäten es nach der NS-Zeit gab.
Auch das Bundesjustiz-, Bundeswirtschafts-, Bundesfinanz- und Bundesarbeitsministerium sowie das Bundesinnen- und Außenministerium hatten Kommissionen zur Aufarbeitung ihrer Geschichte eingesetzt.