Zwickau zeigt Max Pechsteins "Traum vom Paradies"

Zwickau zeigt Max Pechsteins "Traum vom Paradies"
Eine Südsee-Reise des Expressionisten Max Pechstein (1881-1955) und seiner Ehefrau Lotte steht im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung in den Kunstsammlungen Zwickau.

Zwickau (epd). Unter der Überschrift "Traum vom Paradies" werden ab Samstag neben 15 Gemälden und fast 40 Arbeiten auf Papier auch äußerst selten und bisher noch nie gezeigte Exponate zu sehen sein, sagte die Leiterin der Kunstsammlungen Zwickau, Petra Lewey, am Donnerstag. Für das Museum sei es "mit Abstand das größte Projekt", das in den vergangenen Jahren gestemmt wurde, fügte sie hinzu. Die Ausstellung ist bis zum 3. Oktober für Besucher geöffnet.

19 Wochen Aufenthalt auf den Palau-Inseln

Fasziniert von fremden Kulturen wollte Max Pechstein eigentlich zwei Jahre auf den Palau-Inseln verbringen, die damals unter deutscher Kolonialherrschaft standen. Daraus wurden allerdings nur 19 Wochen, da der Künstler und seine Frau nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Herbst 1914 flüchten mussten. Erst ab 1917 begann der 1881 in Zwickau geborene Pechstein, seine Reise künstlerisch zu verarbeiten. Dann aber "brach alles aus ihm heraus", sagte Lewey.

Die Kuratoren der Ausstellung haben die künstlerische Bearbeitung der Reise aber nicht nur für sich stehenlassen, sondern sie in Kontext von historischen Aufnahmen und völkerkundlichen Objekten gestellt. Ein Höhepunkt ist dabei ein originaler Hausbalken aus dem Palau-Dorf Ngarbuket aus der Zeit vor 1862, der als Leihgabe zu sehen ist. Schon Pechstein betrachtete das Stück zu seiner Studienzeit in Dresden.

Anlass für die jetzige Ausstellung ist die Schenkung von Lottes Reisetagebuch an das Museum. Die Wissenschaftler haben nun erstmals ihre Erinnerungen mit seinen Aufzeichnungen, Briefen, Postkarten und auch Zeitungsberichten zusammengeführt. Von Max Pechstein ist in Durchschrift auch ein Tagebuch-Fragment erhalten.