Detmold (epd). Die Staatsanwaltschaft hat für den 94-jährigen Angeklagten eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 100.000 Fällen gefordert. Die Anwälte des Angeklagten plädieren auf Freispruch. Der frühere SS-Mann soll als Angehöriger der Wachmannschaft an der Tötung von mehr als 100.000 Menschen in der Zeit von Januar 1943 bis Juni 1944 beteiligt gewesen sein.
Mit dem 94-Jährigen ist bundesweit einer der letzten überlebenden mutmaßlichen SS-Täter angeklagt. Der Angeklagte hatte im Prozess eingeräumt, von Massenmorden im KZ gewusst zu haben, jedoch betont, dass er sich gegen den Einsatz als Wachmann nicht habe wehren können. Auch bestreitet er eine Beteiligung an den Morden. Er bat die Holocaust-Überlebenden und Angehörigen der Opfer um Entschuldigung.