Berlin (epd). Der Volksbund kämpfe für Versöhnung, Frieden und gegen das Vergessen, erklärte das Vorstandsmitglied der Deutschen Nationalstiftung, Dirk Reimers, anlässlich der Preisverleihung in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin.
Die Botschaft aller Kriegsgräber laute, "dass Frieden nicht naturgegeben ist und dass wir etwas tun müssen, um ihn zu erhalten", ergänzte Reimers. In einer Demokratie heiße das, Verantwortung zu übernehmen, sich zu engagieren und "das Wesen des Kompromisses als Alternative zur Gewalt wertzuschätzen".
Jährlich 30.000 Umbettungen
Der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Markus Meckel, erklärte zur Preisverleihung, er verbinde damit die Hoffnung, dass der Volksbund stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. "Wir stehen vor der Herausforderung, Kriegsgräberstätten von Orten der individuellen Trauer zu Orten des öffentlichen Gedenkens und der historisch-politischen Bildung zu entwickeln und dieses Gedenken in die nächsten Generationen zu tragen", erklärte Meckel.
Der 1919 gegründete Volksbund Deutsche Kriegsgräbersorge pflegt den Angaben zufolge in 45 Staaten auf 832 Kriegsgräberstätten die Gräber von 2,7 Millionen Soldaten und zivilen Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft. Nach 1991 hat die Organisation in Ost-, Mittel- und Südeuropa 330 Friedhöfe des Zweiten Weltkriegs und 188 Anlagen aus dem Ersten Weltkrieg wieder hergerichtet und 860.000 Kriegstote auf 82 Kriegsgräberstätten umgebettet. Jährlich kommen Umbettungen von etwa 30.000 Kriegstoten hinzu. Außerdem organisiert der Volksbund internationale Jugend-Workcamps in 20 Ländern mit jährlich rund 20.000 Jugendlichen.
Die Deutsche Nationalstiftung vergibt den Deutschen Nationalpreis jährlich an Menschen oder Organisationen, die sich um die Vereinigung Deutschlands und das Zusammenwachsen Deutschlands in Europa verdient gemacht haben.