Die evangelische Kirche wirbt für eine altersfreundliche Kultur. "Wer den Älteren nichts zutraut, wird von ihnen auch nichts erwarten können", heißt es in einem am Freitag in Hannover veröffentlichten Positionspapier der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit (EAfA). Beide Seiten des demografischen Wandels - die abnehmende Zahl Jüngerer und die Potenziale einer älter werdenden Kirche - müssten bei der Neuausrichtung der kirchlichen Arbeit in den Blick genommen werden, damit "jedes Alter in der Kirche eine Zukunft haben soll".
Statt das Älterwerden der Kirche zu beklagen, gelte es die mit der "Gesellschaft des langen Lebens" verbundenen neuen Perspektiven und Möglichkeiten in den Blick zu nehmen, steht in dem Grundsatzpapier "JA zum Alter! Die Segel setzen für eine zukunftsfähige, weil altersfreundliche Kirche", das zum 10. Deutschen Seniorentag vom 3. bis 5. Mai 2012 in Hamburg vorgelegt wurde.
Die Kirche sei ein zentraler Akteur beim Thema Alter und Älterwerden und genieße insbesondere bei der älteren Generation nach wie vor ein hohes Ansehen, hieß es weiter. Dieses Potenzial werde die Kirche künftig allerdings nur dann für sich nutzen können, wenn sie auf das Engagement der Älteren setzt und einen grundlegend anderen Umgang mit dem Alter praktiziere, erklärte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit, Jens-Peter Kruse: "Es ist daher dringend geboten, traditionelle Altersbilder zu überprüfen und die daran ausgerichtete Theologie des Alters neu zu bedenken."