In einem am Donnerstag in Hannover und Bonn veröffentlichten gemeinsamen Wort zur Interkulturellen Woche 2016 äußern sich die Spitzenrepräsentanten der evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirchen besorgt über den wachsenden Zuspruch, den "Populisten in Deutschland und Europa" erführen.
"Es nützt nichts, ja es ist gefährlich"
Der Vorsitzende des katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz, Metropolit Augoustinos, zeigen sich darin "entsetzt und erschrocken" über Radikalisierungstendenzen. Sie beklagen zudem eine "Verrohung der Sprache und des Denkens", die den Weg zur Gewalt gegen Fremde ebne. Vor diesem Hintergrund rufen die Kirchenführer zu Solidarität mit Flüchtlingen und zur offenen Begegnung mit ihnen auf.
"Der Herausforderung durch die Not der Flüchtlinge können und dürfen wir nicht ausweichen", schreiben die obersten Kirchenrepräsentanten. "Es nützt nichts, ja es ist gefährlich und lähmt unser Vermögen, konkret auf die Herausforderungen zu antworten, wenn wir uns von Sorgen, Ängsten und Bedenken gefangen nehmen lassen."
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Die 41. Interkulturelle Woche findet vom 25. September bis zum 1. Oktober statt. Sie steht unter dem Motto "Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt". Bundesweit sind dazu den Angaben zufolge mehr als 5.000 Veranstaltungen an über 500 Orten geplant. Zur Vorbereitung bietet der Ökumenische Vorbereitungsausschuss eine Reihe von Materialien an.