"Wenn Muslime in Deutschland leben, gehören sie dazu", sagte er am Samstag im westfälischen Halle. Das gelte auch für die Religion der Muslime. Wenn Menschen erklärten, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, meinten sie oftmals den fundamentalistischen Islam, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende beim Festival der westfälischen Kirche "Weite wirkt".
Die rechtspopulistische Partei AfD hatte auf ihrem Parteitag vor einer Woche ein Programm verabschiedet, in dem sie formuliert: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland." Die Partei fordert ein Verbot von Minaretten, Muezzin-Rufen und Vollverschleierung.
Zugleich unterstrich Bedford-Strohm, dass fundamentalistische Auffassungen, die sich gegen die Grundrechte richteten, nicht akzeptabel seien. Berichten über Übergriffe in Flüchtlingsheimen gegen christliche Flüchtlinge müsste nachgegangen und die Vorgänge aufgeklärt werden, erklärte er. Der EKD-Ratsvorsitzende warnte jedoch davor, das Thema politisch zu missbrauchen.
Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) betonte, dass für die mehreren Millionen Muslime, die in Deutschland lebten, das Recht auf Religionsfreiheit gelte. Es wäre wünschenswert, dass es diese Religionsfreiheit weltweit geben würde, so auch für Christen. Im Umgang mit dem Islam ist nach Worten Altmaiers eine Doppelstrategie nötig. Fundamentalistische Hassprediger müssten bekämpft werden. Zugleich müsse der Dialog mit Islamverbänden gepflegt werden, erklärte der CDU-Politiker. So habe die Islamkonferenz bereits viel erreicht.
Das Festival ist Teil des Themenjahres "Weite wirkt" der drei evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen mit Blick auf das Reformationsjubiläum 2017. Im letzten EKD-Themenjahr der Reformationsdekade "Reformation und die Eine Welt" soll die globale Dimension der Reformation in den Mittelpunkt gerückt werden. Zu dem dreitägigen Fest erwartet die Evangelische Kirche von Westfalen bis Sonntag rund 20.000 Teilnehmer.