Berlin (epd) Der Jahresfang der deutschen Flotten ist ab diesem sogenannten Fish Dependence Day aufgebraucht, erklärten Entwicklungsorganisationen wie "Brot für die Welt" sowie Slow Food Deutschland am Montag in Berlin. Die Bundesrepublik ist mit einem Verbrauch von rund 1,1 Millionen Tonnen jährlich einer der wichtigsten Märkte für Fischereiprodukte in der EU.
Weltmeere bald leer
Der importierte Fisch komme dabei zum größten Teil aus den Ländern des Globalen Südens, sagte Ursula Hudson von Slow Food Deutschland. Dort sei Fisch für die Menschen Fisch die Hauptquelle für tierisches Eiweiß in der Ernährung. Durch Überfischung und illegale Fischerei würden deren Lebensgrundlagen immer stärker zerstört. "Ein düstere Prognose sagt: Wenn wir so weiter machen, sind Mitte des Jahrhunderts die Weltmeere leer", warnte Hudson.
Der Fischkonsum dürfe nicht zulasten der Menschen in Entwicklungsländern gehen, betonte der Referent für Agrarhandel und Fischerei bei "Brot für die Welt", Francisco Mari. Die EU und allen voran Deutschland müssten sicherstellen, dass importierter Fisch legal und nachhaltig gefangen werde.
Bislang fehle in Deutschland dafür ein wirksames Kontrollnetz, sagte Sebastian Buschmann von der Organisation Environmental Justice Foundation. So gebe es hierzulande derzeit nur drei oder vier Kontrolleure, die jährlich 26.000 Dokumente wie Herkunftsnachweise kontrollieren müssten. Schätzungen gehen von zehn bis 25 Milliarden US-Dollar aus, die pro Jahr mit illegalen gefangenen Fisch umgesetzt werden.