Foto: dpa/Kostas Tsironis
Flüchtlingscamp in Idomeni nahe der griechischen Grenze zu Mazedonien.
Kirchenvertreter: Situation in Idomeni bedrückend
Der rheinische Präses Manfred Rekowski und der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung haben die Situation im provisorischen Flüchtlingslager in Idomeni an der griechischen Grenze zu Mazedonien als bedrückend bezeichnet.
Es mache sprachlos zu sehen, wie die Menschen dort hausen müssten, sagte Rekowski dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwochabend nach einem Besuch in Idomeni. Es brauche europäische Lösungen, die den Menschen gerecht würden.
Kirchenpräsident Jung würdigte das Engagement der vielen Ehrenamtlichen in Idomeni, für das man dankbar sein müsse. Zugleich betonte er, dass sich die Politik nicht dauerhaft nur auf Ehrenamtliche verlassen könne. Moderator Martin Engels vom Reformierten Bund nannte es erschütternd, dass sehr viele Minderjährige im Camp lebten. Die Lebensumstände der Flüchtlinge lägen weit unter dem humanitären Standard.
Insgesamt leben in dem provisorischen Lager Schätzungen zufolge zurzeit bis zu 13.000 Menschen, nachdem die Länder entlang der Balkanroute ihre Grenzen vor einigen Wochen dichtgemacht hatten. Griechenland bemüht sich, die Flüchtlinge zu überreden, in offizielle Lager im Landesinneren umzusiedeln. Zwischenzeitlich wurden einige der Flüchtlinge mit Bussen in andere Lager gebracht.
Die Kirchenvertreter sind zu einer zweitägigen Reise zur Griechischen Evangelischen Kirche aufgebrochen, um sich vor Ort ein Bild über die Situation der Flüchtlinge zu machen. Die Griechische Evangelische Kirche gehört zu den Reformierten Kirchen. Sie hat rund 5.000 Mitglieder. Nach dem Besuch in Idomeni stehen für Donnerstag weitere Gespräche mit Vertretern unterschiedlicher Kirchen an, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren.