"Es geht nur um den Turm, also um einen Torso der Garnisonkirche", sagte Dröge der "Berliner Morgenpost" (Sonntagausgabe). Zur Unterstützung des knapp 38 Millionen Euro teuren Bauvorhabens hat die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz bei der Synode ein zinsloses Darlehen in Höhe von 3,25 Millionen Euro für den Kirchturm beantragt. Die Garnisonkirchenstiftung hatte zuvor um einen Fünf-Millionen-Euro-Kredit gebeten. Die Synode will bei ihrer Frühjahrstagung am 8. und 9. April in Berlin über das Darlehen entscheiden.
Ein Projekt, das sich mit bundesweiter Wahrnehmung in der Versöhnungs- und Friedensethik engagiere, "hätte hier einen guten, historisch bedeutsamen Standort", sagte Dröge zum Konzept für den Garnisonkirchturm. Diese Zweckbestimmung des Darlehens solle dadurch deutlich werden, dass das 1945 zerstörte und 1968 abgerissene historische Gebäude nicht vollständig rekonstruiert werde, betonte der Bischof. Bedingung für den Kredit soll auch ein Eintrag im Grundbuch sein, dass im Fall der zusätzlichen Errichtung des Kirchenschiffs die Kirchenleitung der geplanten äußeren baulichen Gestaltung zuvor zustimmen muss.
Für den Wiederaufbau fehlen weiter mehrere Millionen Euro. Der Bund hat zwölf Millionen Euro für die Garnisonkirche in Aussicht gestellt, Voraussetzung ist jedoch eine gesicherte Gesamtfinanzierung. Die Baugenehmigung wurde bereits 2013 erteilt und läuft 2019 aus. Die Baukosten für einen nutzbaren Turm ohne Turmhaube und Zierelemente lägen bei rund 26 Millionen Euro, heißt es weiter in dem Antrag der Kirchenleitung an die Synode. Dafür müssten noch knapp acht Millionen Euro eingeworben werden.
Über den Wiederaufbau der Garnisonkirche wird seit Jahren gestritten. Die Gegner argumentieren unter anderem mit der Militär- und der NS-Geschichte der Kirche, die Befürworter stellen vor allem die städtebauliche Bedeutung in den Mittelpunkt.