Berlin (epd) Hendricks wird der Opfer gedenken und sich über die Situation vor Ort informieren. "Vor 30 Jahren wurde uns auf erschreckende Weise vor Augen geführt, welche Risiken mit der Nutzung der Atomenergie verbunden sind", sagte Hendricks. Noch heute seien die Menschen in der Ukraine mit der Bewältigung der katastrophalen Folgen belastet.
Die Umweltministerin wird an der Gedenkstätte der Reaktorkatastrophe einen Kranz niederlegen, um an die Menschen zu erinnern, die bei den Aufräumarbeiten unmittelbar nach der Katastrophe ihr Leben riskierten. Anschließend besucht sie die nahe gelegene Geisterstadt Pripyat, die in den Tagen nach der Katastrophe evakuiert wurde.
Informationen über den Baufortschritt einholen
Hendricks möchte sich zudem über den Baufortschritt der neuen Schutzhülle informieren, die nach Fertigstellung über den ehemaligen Reaktor geschoben werden soll. Es liege im Interesse aller Staaten, der Bevölkerung zu versichern, "dass alles Erdenkliche getan wird, um ein höchstmögliches Maß an Sicherheit in allen kerntechnischen Einrichtungen zu gewährleisten", sagte die SPD-Politikerin. Bisher haben die G7-Staaten laut Umweltministerium insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro aufgebracht, um den Ort zu sichern.
Am 26. April 1986 kam es im Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl bei Pripyat zu einer Explosion. Mehr als 50.000 Bewohner mussten die Stadt unverzüglich verlassen. Die Katastrophe gilt neben Fukushima als schlimmster Unfall in der zivilen Nutzung der Atomenergie. Bis heute ist das Gelände um den ehemaligen Reaktor Sperrgebiet.