EKD sieht deutliche Spannungen zwischen AfD und christlichen Werten

EKD sieht deutliche Spannungen zwischen AfD und christlichen Werten
EKD-Ratsvorsitzende Bischof Heinrich Bedford-Strohm: "Man kann sich nicht auf das christliche Abendland berufen, wenn man für die Abschottung Europas gegenüber Menschen auf der Flucht plädiert."

Zwischen vielen Äußerungen aus der AfD und zentralen Werten des Christentums gibt es nach Ansicht der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) deutliche Spannungen. Wenn in Parteiprogrammen oder von Personen offen menschenfeindliche Positionen vertreten würden, sei dies nicht mit einem Amt in der Kirche vereinbar, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Heinrich Bedford-Strohm der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe). Der Schutz Schwacher und Fremder spiele in der Bibel eine zentrale Rolle

Zum Bezug von AfD und "Pegida"-Bewegung auf das christliche Abendland sagte der Bischof: "Man kann sich nicht auf das christliche Abendland berufen, wenn man für die Abschottung Europas gegenüber Menschen auf der Flucht plädiert." Jesus Christus habe sich gerade mit den Fremden identifiziert. Der Kulturbegriff "christliches Abendland" habe daher nur dann einen Wert, "wenn man das Wort christlich auch mit Leben füllt". Gehe es um Menschenrechte oder um die Menschenwürde, gebe es keine Kompromisse. "Da müssen wir klar sein."