Die SPD lag in protestantischen Gegenden im Schnitt 3,6 Prozentpunkte über dem landesweiten Ergebnis von 36,2 Prozent. Im Gegensatz zum Landestrend verbuchte sie im Vergleich zu 2011 dort jedoch überwiegend Stimmenverluste. Die AfD lag in evangelisch geprägten Landesteilen durchschnittlich 1,4 Prozentpunkte über ihren Gesamtergebnis von 12,6 Prozent.
Die CDU tat sich in den Städten und Gemeinden mit hohem Protestantenanteil deutlich schwerer. Sie lag dort um fünf Prozentpunkte unter ihrem Landesergebnis von 31,8 Prozent. In Gemeinden mit hohem Katholikenanteil schnitt die Partei hingegen sechs Prozentpunkte besser ab als im Landesdurchschnitt. Für Grüne, Linke und FDP gab es bei den Wahlentscheidungen keine nennenswerten konfessionellen Einflüsse.
Für seine Datenanalyse hatte das Statistische Landesamt die Verbandsgemeinden sowie verbands- und kreisfreie Städte nach dem Anteil der Kirchenmitglieder sortiert und jeweils die Gemeinde mit den meisten und mit den geringsten Protestanten genauer untersucht. Die Schlussfolgerung, dass Protestanten häufiger SPD oder AfD wählen, muss aber nicht unbedingt zutreffen, da andere Faktoren von größerer Bedeutung gewesen sein könnten.
Auch andere soziale Kennziffern hatten der Analyse zufolge nachweisbaren Einfluss auf das Wahlverhalten. So lag die Wahlbeteiligung in Gemeinden mit hoher Arbeitslosigkeit und hohem Anteil von Hartz-IV-Beziehern deutlich unter dem Durchschnitt. Außerdem gingen in Gemeinden mit vielen Verheirateten und wenigen Ledigen mehr Menschen zur Wahl. In Kommunen mit niedrigem Durchschnittseinkommen schnitt die AfD überdurchschnittlich gut ab, die CDU blieb dort deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Die Grünen erzielten in Gemeinden mit vielen Hochschulabsolventen mehr Stimmen als anderenorts.