"Man kann vor jeder Art von Vorverurteilung nur warnen", sagte Hippler der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Er halte es für das "richtige und angemessene Vorgehen", dass nun die Promotionskommission der betroffenen Universität die Vorwürfe prüfen werde.
Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass die Plagiatsvorwürfe gegen Schavan überprüft werden. Die Promotionskommission wird demnach in der kommenden Woche ihre Arbeit aufnehmen. Die Ministerin war in einem anonymen Internetblog beschuldigt worden, wissenschaftliche Quellen in ihrer 1980 vorgelegten Doktorarbeit an der Philosophischen Fakultät der HHU nicht ausreichend gekennzeichnet zu haben.
Unterdessen erklärte die Plagiate-Plattform "Vroni-Plag", dass auch sie die Doktorarbeit von Schavan vor einigen Wochen geprüft und sich gegen eine Veröffentlichung entschieden habe. Laut "Vroni-Plag"-Gründer Martin Heidingsfelder sind Umfang und Schwere der Vorwürfe nicht mit ganz schweren Plagiaten wie der Doktorarbeit von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zu vergleichen. Für eine Veröffentlichung von Schavans Arbeit durch "VroniPlag" hätten mindestens zehn bis 20 Prozent des Textes Plagiat sein müssen, hieß es.