Berlin (epd)Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat den neu geschaffenen Innovations-Preis des Axel-Springer-Konzerns verliehen bekommen. "Wir in Europa müssen etwas von Mark Zuckerberg lernen, nämlich seinen einnehmenden Sinn für Optimismus und seine inspirierende Vision von der Zukunft", sagte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) bei der Preisverleihung am Donnerstagabend in Berlin. Der "Axel Springer Award" für herausragende Unternehmerpersönlichkeiten aus dem In- und Ausland ist ein undotierter Preis, den der Medienkonzern von nun an jährlich verleihen will.
Meilenstein in der Geschichte
"Mark Zuckerberg hat Kommunikation dort möglich gemacht, wo vorher nur Stille war", sagte Schulz. Dennoch gebe es Menschen, die Facebook als "dunkle Macht" betrachten. Sie kritisierten, das soziale Netzwerk sammle die persönlichen Daten seiner Nutzer, um diese für kommerzielle Zwecke zu missbrauchen. "Dieses Misstrauen müssen wir überwinden", forderte Schulz. Denn: Facebook sei eine "außerordentliche Erfindung", mit der Zuckerberg vielleicht in die Geschichte eingehen werde.
Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner sagte, die Geschichte Facebooks sei ein "atemberaubender Erfolg", der die digitale Medienlandschaft verändert habe. Zuckerberg sei ein Philanthrop. Die Ankündigung des 31 Jahre alten Facebook-Chefs vom Dezember vergangenen Jahres, 99 Prozent seiner Anteile an dem sozialen Netzwerk spenden zu wollen, sei eine "einzigartige Geste" gewesen.
Keine Trophäe
Zuckerberg gab sich bei der Preisverleihung bescheiden. Die "Reise Facebooks" habe einmal ganz klein angefangen, sagte er. Der US-Amerikaner hatte an der Elite-Universität Harvard studiert, bis er 2004 Facebook gründete - ursprünglich als universitätsinterne Online-Plattform. Auch heute noch sei die Idee hinter dem Netzwerk simpel: "Die Mission von Facebook und worauf wir uns wirklich konzentrieren ist, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, das zu teilen, was ihn wirklich beschäftigt", sagte Zuckerberg.
Mit dem Award wollte der Axel-Springer-Konzern laut eigenen Angaben eine Auszeichnung schaffen, die sich ganz um die Person des Preisträgers dreht. So wurde Zuckerberg auch keine Trophäe verliehen. Stattdessen sollte die Preisverleihung an sich als Ehrung dienen und unter anderem mit Redebeiträgen die Persönlichkeit und die Verdienste des Unternehmers dargestellt werden. Über die Vergabe des Innovations-Preises entschied der Springer-Vorstand laut eigenen Angaben nach Vorschlägen von Mitarbeitern des Hauses. Künftig sollen auch Anregungen aus der Öffentlichkeit berücksichtigt werden.