Bei der Unesco-Kommission in Paris wurde ein Antrag auf Ausweitung zum Titel "Lutherstätten in Mitteldeutschland" eingereicht, wie die Stiftung am Freitag in Wittenberg bekanntgab.
Zum Weltkulturerbe erklärt werden sollen zusätzliche reformationshistorisch bedeutsame Stätten in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Bayern. Seit 1996 sind bereits die vier Museen der Stiftung in Wittenberg und Eisleben sowie die Wittenberger Stadtkirche und die Schlosskirche Unesco-Weltkulturerbe.
Der Erweiterungsantrag umfasst die Veste Coburg in Bayern, Schloss Hartenfels mit Schlosskirche im sächsischen Torgau und in Thüringen das Erfurter Augustinerkloster. In Sachsen-Anhalt sollen die Kirchen St. Petri-Pauli, St. Annen und St. Andreas in Eisleben sowie in Mansfeld das Museum Luthers Elternhaus und die Kirche St. Georg hinzukommen. Angestrebt wird die Erweiterung auch für Wittenberg, dem Ausgangsort der Reformation. Dort sollen das Schloss, das Augusteum, das Bugenhagenhaus und die Cranach-Häuser den Welterbestatus erhalten.
Die vielen politischen, sozialen und kulturellen Fragen der Reformationsepoche würden vor allem in der Forschung eine wachsende Beachtung erfahren, sagte Stiftungsdirektor Stefan Rhein. Dieser erweiterte Blick auf die Reformation und deren Erinnerungsorte hätten zu dem Erweiterungsantrag geführt.
Eine Entscheidung der Unesco über den Antrag ist laut Stiftung für 2017 vorgesehen. In dem Jahr wird auch das 500. Reformationsjubiläum begangen. Mit seinem Thesenanschlag 1517 in Wittenberg hatte Martin Luther (1483-1546) die Kirchenreformation ausgelöst.