Die Allianzgebetswoche wird in mehr als 25 Ländern Europas sowie in Ländern anderer Kontinente begangen, wie der deutsche Zweig der biblisch-orientierten Glaubensbewegung im thüringischen Bad Blankenburg mitteilte. In Deutschland wollen sich den Angaben zufolge ab Sonntag etwa 300.000 Christen in mehr als 1.000 Orten aus den unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden an der Aktion beteiligen.
Die Gebetsinitiative solle auch Anliegen aus Politik und Gesellschaft aufgreifen, hieß es. Motto für 2016 ist die biblische Geschichte des "verlorenen Sohnes" im Lukas-Evangelium. Die Texte zur Gebetswoche kommen von der Evangelischen Allianz in Tschechien. Die Evangelische Allianz rufe die Christen "in unserem Land der Freiheit auf, täglich für die verfolgten Christen und die himmelschreienden Menschenrechtsverletzungen zu beten", sagte Allianz-Generalsekretär Hartmut Steeb. Angesichts der oft ausweglos erscheinenden Situation sehe man oft keine Möglichkeiten zur Hilfe. Darum bringe man diese Situation der verfolgten Christen im Gebet vor Gott.
Steeb beklagte die Zerrissenheit des Christentums. Leider sei die gesamte Kirchengeschichte von Streit unter Christen und Kirchen, Trennungen und Spaltungen geprägt. Es sei bedrückend, dass es weltweit etwa 38.000 verschiedene christliche Konfessionen und Gemeinschaften gebe, sagte der Allianz-Generalsekretär. Es gehe nicht darum, daraus eine einzige Weltkirche zu schaffen, sondern es gehe um die Gemeinsamkeit im Glauben.
Die 1846 gegründete weltweite Bewegung der Evangelischen Allianz mit 128 nationalen Zweigen lädt bereits zum 170. Mal zur Internationalen Gebetswoche ein. Ziel der Allianzbewegung ist es, "die in Christus gegebene Einheit seiner Gemeinde zu gestalten und die gemeinsame missionarische und gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen". Kern der gemeinsamen Aktivitäten sind Gebet und Evangelisation. Auch diakonische Einrichtungen, humanitäre Aktionen sowie gesellschaftspolitische Initiativen gehören zur Arbeit der Evangelischen Allianz. Die Deutsche Evangelische Allianz umfasst rund 1.100 Ortsgruppen sowie 340 überregionale Werke und Verbände mit 1,2 Millionen evangelikalen Christen aus Landes- und Freikirchen.