Ein Sprengsatz sei am Montag in einer Moschee in der Hauptstadt des Bundesstaates Borno detoniert, berichtete die Zeitung "Premium Times" (online). Eine weitere Bombe wurde demnach etwas später anscheinend von Mädchen gezündet. Die Terrororganisation Boko Haram, deren Hochburg der Staat Borno ist, versuchte am Sonntagabend Maiduguri anzugreifen. Bei Gefechten mit der Armee wurden mindestens 15 Menschen getötet.
Laut Berichten lokaler Medien wurden Boko-Haram-Kämpfer beim Marsch auf Maiduguri von Regierungstruppen gestoppt. Dabei sollen sich zwei Selbstmord-Attentäter in die Luft gesprengt und mindestens 15 Menschen mit in den Tod gerissen haben. Ein Armeesprecher erklärte dagegen, zehn Angreifer seien gestoppt worden, bevor sie sich in die Luft sprengen konnten. Die Explosionen seien von Experten gezielt zur Entschärfung des Sprengstoffs vorgenommen worden.
Die Explosion in der Moschee am Montag wurde offenbar ausgelöst, als Menschen nach einem Sprengsatz suchten, der nicht detoniert war. Wie viele Menschen dabei und bei dem darauffolgenden Anschlag genau starben war zunächst unklar. Boko Haram will in der Region einen Gottesstaat errichten. Seit 2009 hat die Terrororganisation etwa 17.000 Menschen getötet, rund 2,2 Millionen sind auf der Flucht vor der Gewalt.
Nigerias Präsident Muhammadu Buhari hat den Sicherheitskräften eine Frist bis Jahresende gesetzt, um Boko Haram zu besiegen. Erst an Heiligabend erklärte er in einem Interview mit dem britischen Sender BBC, Nigeria habe "den Krieg praktisch gewonnen". Es gebe keine schweren Angriffe mehr, sondern nur noch leichte Kämpfe, die sich auf eine Region im Bundesstaat Borno beschränkten.