"Paris ist aber erst der Anfang", mahnte Schick. Jetzt komme es auf die nationalen und internationalen Aktionspläne an "Denn wir alle stehen bei der Umsetzung der Klimaschutzziele in der Pflicht: um der Zukunft der Menschheit und der Bewahrung der Schöpfung willen. Nötig ist eine Änderung unserer Wirtschafts- und Lebensstile", erklärte der Bamberger Erzbischof.
Der EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof Bedford-Strohm sprach von einem großen Erfolg - "trotz aller Schritte, die noch zu gehen sind". "Für mich ist dieses Abkommen vor allem ein Riesenerfolg für die weltweite Zivilgesellschaft und damit eine große Ermutigung für alle, die sich nicht mit dem Zustand der Welt zufrieden geben, sondern sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung engagieren", unterstrich der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten.
Zugleich dankte Bedford-Strohm allen, die sich vor UN-Konferenz für den Klimaschutz eingesetzt hatten: "All das Engagement der vielen Menschen überall auf der Welt, viele auch aus den Kirchen, die seit vielen Jahren genau darauf gedrängt haben, hat sich gelohnt." Unter dem Motto "Geht doch!" hatten die evangelische und die katholische Kirche, Entwicklungsdienste und Naturschutzverbände vor der Pariser Konferenz zu einem Pilgerweg für Klimagerechtigkeit eingeladen.
Erzbischof Schick: konstruktive Dynamik
Erzbischof Schick, der für die Deutsche Bischofskonferenz für weltkirchliche Fragen zuständig ist, erklärte zum Ergebnis der zweiwöchigen Konferenz:
"Es geht nun darum, dass dieses Ziel ernsthaft angestrebt und auch erreicht wird." Die Verhandlungen hätten trotz der vielen nationalen Eigeninteressen eine konstruktive Dynamik erreicht. Die von den allermeisten Ländern zugesagten Klimaschutzmaßnahmen blieben allerdings noch weit hinter den in Paris formulierten Zielen zurück. Jetzt müsse entschieden nachgebessert werden.
Dies sei möglich, da das Abkommen einen Mechanismus zur Überprüfung und Anpassung der zugesagten nationalen Klimaschutz-Maßnahmen vorsieht.