Paris (epd)Angesichts mangelnder Fortschritte intensivieren die Delegierten beim Weltklimagipfel ihre Verhandlungen. Am Freitagvormittag starteten die Klimadiplomaten einen Gesprächsmarathon, der durch die Nacht bis zum Samstagmittag dauern soll. Ziel ist, die Arbeitspapiere verschiedener Untergruppen zusammenzuführen und einen neuen Vertragsentwurf zu erarbeiten, der dann in der kommenden Woche auf Ebene der Umweltminister weiterverhandelt werden kann. Beim Klimagipfel, der bis zum 11. Dezember dauert, soll ein neues Abkommen gegen die Erderwärmung verabschiedet werden.
Bislang konnten nur sehr wenige Streitpunkte ausgeräumt werden. Es habe zwar zuletzt etwas Bewegung gegeben, in den Texten sei "technisches Geröll " beiseite geräumt worden, sagte der deutsche Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth am fünften Tag des Gipfels. "Es wurden aber keine großen Sprünge gemacht", räumte er ein.
Inhaltliche Fragen mit Finanzen verknüpft
Als einer der zentralen Streitpunkte der Gipfels gilt die Frage, wie arme Staaten im Kampf gegen den Klimawandel finanziell unterstützt werden sollen. Die Industrieländer, die als historische Verursacher der Erderwärmung bislang das Geld dafür zahlen, wollen den Geberkreis erweitern. Sie verlangen, dass sich auch aufstrebende Wirtschaftsmächte wie Südkorea oder Ölstaaten wie Saudi-Arabien und Katar an der Finanzierung beteiligen. Flasbarth erklärte, bei dem Gipfel stelle sich immer mehr heraus, "dass alle inhaltlichen Fragen mit Finanzen verknüpft sind".