Das Frankfurter Museum am Untermainkai ist die erste Neugründung eines Jüdischen Museums nach der Schoah in Deutschland. Es wurde 1988 im ehemaligen Wohnhaus der Bankiersfamilie Rothschild eröffnet und erhielt vier Jahre später mit dem Museum Judengasse am Börneplatz eine Dependance. Für den Erweiterungsbau und die Sanierung des Rothschildpalais hat die Stadt Frankfurt am Main 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Zwei Millionen Euro kommen vom Land Hessen. Weitere 2,5 Millionen Euro hat die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Museums gesammelt.
Erinnerung an jüdische Vergangenheit und an Geistesgrößen bewahren
Mit dem Projekt setze die Stadt ein "eindeutiges Zeichen", sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). Es gehe darum, die Erinnerung an die jüdische Vergangenheit, an Geistesgrößen wie den Medizin-Nobelpreisträger Paul Ehrlich und den Sozialphilosophen Max Horkheimer zu bewahren, "für die Gegenwart fruchtbar zu machen und gemeinsam einen Lernort für die Zukunft zu schaffen".
"Der symbolische Spatenstich ist das Resultat einer kontinuierlichen inhaltlichen Arbeit im Jüdischen Museum", sagte Direktor Raphael Gross. Unter Gründungsdirektor Georg Heuberger und in seiner eigenen Amtszeit seit 2006 seien rund 150 Ausstellungen gezeigt worden, unter anderem über die Dichterin und Malerin Else Lasker-Schüler, die Bankiersfamilie Rotschild und zuletzt über den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer.