Paris (epd)Die Gespräche seien "sehr langsam, sehr zäh", erklärte der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, am Donnerstag auf der Konferenz. Der politische Impuls, den 150 Staats- und Regierungschefs zum Auftakt der Konferenz am Montag gesetzt hätten, "hat noch nicht den ausreichenden Effekt erzielt".
Flasbarth begrüßte, dass der französische Außenminister und Konferenz-Präsident Laurent Fabius am Vortag eine Gruppe von drei sogenannten Prozessbotschaftern eingesetzt hatte. Sie sollen in den einzelnen Staaten- und Verhandlungsgruppen Möglichkeiten ausloten, die Beratungen zu beschleunigen. Fabius erwartet, dass die Delegierten bis Samstag einen Vertragsentwurf vorlegen, auf dessen Grundlage die Umweltminister in der kommenden Woche weiterverhandeln können. Bislang wird nur auf Beamtenebene verhandelt.
Ringen um Finanzierung
Ziel der Konferenz, die am 11. Dezember endet, ist ein Klimavertrag, der ab 2020 alle Länder zum Klimaschutz verpflichtet. Zu den umstrittenen Themen gehört unter anderem die Frage, wie die abgegebenen Selbstverpflichtungen der Staaten zum Klimaschutz verbindlich und nachvollziehbar überprüft werden können. Der US-Klimabeauftragte Todd Stern hatte am Mittwoch betont, dass es Transparenzregeln und vergleichbare Berichtspflichten für alle Staaten geben müsse. Etliche Entwicklungsstaaten wollen dagegen, dass derartige Angaben für sie freiwillig bleiben.
Gerungen wird auch um die Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung an die Erderwärmung in armen Ländern. Hier verlangen die klassischen Industrieländer, dass für die Zeit nach 2020 auch andere reiche Nationen wie etwa die Ölstaaten sich finanziell beteiligen. Bei vergangenen Gipfeln hatten die Industrieländer zugesagt, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar aus öffentlichen und privaten Mitteln zur Verfügung zu stellen.