Noch immer kämpften Menschen, die feiernd ins Wochenende starten wollten, um ihr Leben, sagte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) zu Beginn der Plenarsitzung in Berlin. Die Abgeordneten hielten in einer Schweigeminute inne.
Lammert ergänzte, die Zahl der Opfer von Terroristen habe weltweit einen erschreckenden Höchststand erreicht. Er erinnerte auch an Anschläge in Beirut, Malis Hauptstadt Bamako, Mogadischu und den mutmaßlichen Anschlag auf ein russisches Passagierflugzeug, das auf dem Rückweg aus Ägypten war.
Unter dem Eindruck menschenverachtender Brutalität bekenne sich die deutsche Gesellschaft zur Aufnahme von Menschen, die auch vor dem Terrorismus fliehen, unterstrich Lammert. Man werde aber "Humanität nicht mit Naivität verwechseln", sagte der CDU-Politiker.
Lammert forderte eine Diskussion über die Verbindung des Islam mit den Gewalttaten, Es reiche nicht zu sagen, dass der Islam nichts mit Gewalt zu tun habe, sagte der Parlamentspräsident. Zugleich erinnerte er daran, dass die meisten Opfer der Islamisten selbst Muslime sind. "Unser Gegner ist nicht der Islam, sondern der Fanatismus, nicht Religion, sondern Fundamentalismus", sagte Lammert.