Beanstandungen bei rund zwölf Prozent der Lebensmittel

epd-bild/Rolf Zoellner
Insgesamt sind 382.000 Proben genommen worden.
Beanstandungen bei rund zwölf Prozent der Lebensmittel
In Deutschland bleibt die Zahl der beanstandeten Lebensmittel konstant.

Berlin (epd)Lebensmittelkontrolleure stellten 2014 bei einem Viertel der 540.000 geprüften Betriebe Verstöße fest, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit am Montag in Berlin mitteilte. Das entspreche dem Niveau der Vorjahre. In den meisten Fällen ging es um Hygienemängel sowie um die Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln.

Auch Kosmetika geprüft

Kontrolliert wurden neben Lebensmitteln unter anderem Verpackungsmaterialien und Bedarfsgegenstände wie Kosmetika. Insgesamt seien 382.000 Proben genommen worden. Davon seien 12 Prozent beanstandet worden.

Ein Dauerthema der Lebensmittelkontrolleure bleibe der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung. So seien in Putenfleisch erneut in 29,8 Prozent der Fälle und in Hähnchenfleisch bei 4,8 Prozent Antibiotikarückstände gefunden worden. Zumeist habe es sich um Tetracycline sowie Fluorchinolone gehandelt. Nur in einer von insgesamt 209 Proben sei aber die gesetzliche Höchstgrenze der Rückstände überschritten worden.

"Eine Herausforderung stellt seit Jahren die Belastung von Fisch, der in Aquakulturen in Drittländern produziert wird, mit Antibiotika beziehungsweise Antiparasitika dar" betonte zudem Gerd Fricke, Abteilungsleiter Lebensmittelsicherheit beim Bundesamt. So seien von 158 untersuchten See- und Süßwasserfischproben sechs Proben (3,8 Prozent) beanstandet worden. In drei Fällen sei die gesetzliche Höchstmenge von Antibiotika überschritten worden. In drei Proben wurden die Substanzen Leukomalachitgrün/Malachitgrün nachgewiesen. Die Stoffe dürfen in Asien, aber nicht in der EU, zur Parasiten-Behandlung von Lebensmitteln eingesetzt werden.

Nickel in Modeschmuck

Weitere Schwerpunkte der Lebensmittelkontrolleure waren 2014 Untersuchungen von Nickel in Modeschmuck, Chrom VI in sogenannten Bedarfsgegenständen wie Jacken, Handschuhen, Schuhen oder Uhrenarmbändern sowie Pyrrolizidinalkaloide in Honig: So wurden den Angaben zufolge 17,4 Prozent der untersuchten Ohrringe oder Piercingschmuck beanstandet, weil diese zu viel Nickel abgaben. Auf den Stoff reagieren viele Menschen allergisch. Die Grenzwerte seien teilweise um das Zehnfache überschritten worden.

Mit Chrom VI zu stark belastet waren zudem Handschuhe (33 Prozent), Rucksäcke, Koffer und Taschen (25 Prozent), Arbeitskleidung (23 Prozent) und Schuhe (13 Prozent). Bei Honig stellten die Lebensmittelkontrolleure zudem in 56,3 Prozent der Proben Pyrrolizidinalkaloide fest. Die Stoffe können zu Vergiftungserscheinungen führen.