Bonn (epd)Die Erwerbstätigen in Deutschland brauchen einer Studie zufolge künftig verstärkt Kenntnisse im Bereich Informationstechnologie. In allen Berufen und Branchen werde die Bedeutung der IT-Kompetenzen erheblich steigen, teilte das Bundesinstitut für Berufsbildung am Mittwoch in Bonn mit. Der Computer spiele als Arbeitsmittel für immer mehr Berufstätige eine Rolle: Im Jahr 2012 arbeiteten mehr als acht von zehn Erwerbstätigen mit dem PC. 1999 habe hingegen noch fast jeder Zweite (48,3 Prozent) nicht mit einem Rechner gearbeitet.
Der Analyse "IT-Berufe und IT-Kompetenzen in der Industrie 4.0" zufolge übte 2012 rund jeder zehnte Erwerbstätige eine professionelle IT-Tätigkeit aus. Darunter seien 575.000 Erwerbstätige in den IT-Kernberufen wie beispielsweise Informatiker oder Softwareentwickler und rund zwei Millionen Erwerbstätige in "IT-Mischberufen" wie beispielsweise Techniker oder Ingenieure.
IT-Fachkräfte gefragt
Der Bedarf an IT-Fachkräften in Deutschland werde durch die Umstellung der Produktionsprozesse auf Industrie 4.0 steigen, erläuterte das Bundesinstitut. Industrie 4.0 bezeichnet die vierte industrielle Revolution, die Digitalisierung der Industrie. Das bedeutet, dass sich die Produktion mit Informations- und Kommunikationstechnik verzahnt. "Die Arbeit in der Fabrik 4.0 wird anspruchsvoller. Sie erfordert neben verstärkten IT-Kompetenzen auch mehr soziale und personale Kompetenzen", sagte Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts. Besonders bei Berufen und Tätigkeiten im verarbeitenden Gewerbe seien Veränderungen zu erwarten.
Deutschland sei quantitativ gut aufgestellt und könne den steigenden Bedarf an Fachkräften decken. Zwar gebe es in den IT-Kernberufen nicht genügend Fachkräfte. Die Branche profitiere aber von einen starken Zustrom aus verwandten Berufsfeldern.