Berlin (epd)Die Bundesärztekammer hat angesichts Tausender neu ankommender Flüchtlinge dringende Verbesserungen bei der gesundheitlichen Versorgung von Flüchtlingen angemahnt. Das kürzlich beschlossene Asylpaket springe zu kurz, erklärte Kammerpräsident Frank Ulrich Montgomery am Donnerstag in Berlin. Er dringt auf eine verpflichtende Einführung der Gesundheitskarte, die bereits bei der Erstregistrierung ausgehändigt werden müsse. Der öffentliche Gesundheitsdienst sei momentan mit der Aufgabe überfordert, sagte Montgomery.
Erlaubnis von Behörde
Asylbewerber haben in Deutschland nur eingeschränkt Zugang zu Gesundheitsleistungen. In aller Regel können sie nur bei Schmerzen oder akuten Krankheiten zum Arzt. Dabei brauchen sie häufig zunächst eine Erlaubnis von der Behörde, weil nur wenige Länder bislang eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge, die diese Bürokratie erspart, eingeführt haben.
Im Asylpaket wird nun allen Ländern ermöglicht, diese Gesundheitskarte einzuführen. Viele dringen jedoch auch auf eine Verpflichtung dazu. Zudem fordert Montgomery ein Ende der eingeschränkten Leistungen. Auch Flüchtlinge müssten Zugang zur Regelversorgung haben, sagte er: "Wir haben als Ärzte die Verpflichtung, alle Menschen gleich zu behandeln."