Düsseldorf (epd)Die Türkei sei bei der Bewältigung der Flüchtlingsbewegung ein Schlüsselland, sagte Schulz der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). "Wir müssen also mit der Türkei zusammenarbeiten." Er halte es für vernünftig, der Türkei finanziell zu helfen, Visa-Erleichterungen zu schaffen und sie als sicheres Herkunftsland einzustufen.
Schulz betonte, dass Flüchtlinge aus Syrien in der Türkei sicher seien und angemessen versorgt würden. Das Land betreue knapp 600.000 Menschen in Lagern "in einer vorbildlichen Art und Weise", sagte er. In der 103.000 Einwohner starken Grenzstadt Kilis etwa, die 125.000 Flüchtlinge aufgenommen habe, gebe es "sogar Grund- und weiterführende Schulen".
Warnung vor starrer Haushaltspolitik
Mit Blick auf die Situation in Deutschland warnte Schulz die Bundesregierung vor einer starren Haushaltspolitik: "Man kann nicht eine Entscheidung treffen, die Bund und Ländern Hunderttausende von Flüchtlingen beschert, und diese dann mit den Problemen alleinlassen." Die Last müssten die Bürgermeister in Städten und Gemeinden tragen. Erforderlich sei eine pragmatischere Haltung.