Die Antikorruptionsaktivistin und Politikerin Charlotte Umugwaneza war am Freitag verschwunden und wurde einen Tag später tot aufgefunden, wie der französische Auslandssender RFI am Montag berichtete. In den vergangenen Wochen wurden bei Anschlägen bereits mehrere Vertraute des Präsidenten und prominente Regierungsgegner getötet. Seit Beginn der Gewalt zwischen Regierung und Opposition im Frühjahr wurden mehr als 140 Menschen getötet.
Umugwaneza war Mitglied der Oppositionspartei "Bewegung für Solidarität und Entwicklung" (MSD) und eine scharfe Antikorruptionsaktivistin. In der vergangenen Woche wollte sie RFI zufolge ihr Stadtviertel in der Hauptstadt Bujumbura verlassen, um vor der Gewalt zu fliehen. Am Freitag verschwand Umugwaneza. Obwohl sie am Samstag gefunden wurde, räumte die Polizei erst am Sonntag ihren Tod ein. Ein Sprecher sagte, ihr Leichnam habe in einem Fluss gelegen. Doch auf den Fotos, die die Angehörigen erhielten, war ihre Kleindung trocken und staubig.
Seit Monaten kommt es in Burundi zu Kämpfen zwischen Anhängern und Gegnern von Präsident Pierre Nkurunziza. Auslöser war im April Nkurunzizas Ankündigung, gegen geltendes Recht für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Er wurde im Juli wiedergewählt. Nach UN-Angaben werden fast täglich Leichen in den Straßen Bujumburas gefunden. Der Friedens- und Sicherheitsrat der Afrikanischen Union hat am Wochenende Sanktionen gegen die Verantwortlichen der Gewalt beschlossen und empfahl eine Militärmission.