Der Bundesverband der Aramäer in Deutschland teilte am Dienstag mit, dass jetzt 60 von ihnen freigelassen worden seien. Vor einigen Wochen seien 15 Frauen "durch schwierige Verhandlungen" befreit worden.
Mehr als 200 Christen müssten aber noch "unter menschenverachtenden Scharia-Bedingungen" unter der Herrschaft des "Islamischen Staates" leben, heißt es. Der Bundesverband der Aramäer forderte die Bundesregierung und die internationale Staatengemeinschaft auf, "weiterhin sämtliche diplomatischen Mittel mit aller Entschlossenheit zur Freilassung der übrigen unbeteiligten Zivilisten einzusetzen".
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Anfang August hatte der "Islamische Staat" die Stadt Al-Qaryatayn im Süden Syriens erobert und nach Angaben des Aramäerverbandes und der "Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte" aus London Hunderte Zivilisten aus der Region entführt, darunter rund 270 aramäische Christen. Unter den Freigelassenen befindet sich nach Angaben des Bundesverbands der Aramäer auch der syrisch-katholische Pater Jacques Mourad aus dem Kloster Mar Elian, der im Mai entführt worden war.
Der Bundesverband der aramäischen Vereine in Deutschland setzt sich nach eigenen Angaben für die Interessen der Aramäer ein. Die Aramäer haben ihre Heimat im Südosten der Türkei und in Ländern des Nahen Ostens, die christlichen Aramäer seien hauptsächlich Angehörige der syrischen Kirchen. In Deutschland leben nach Angaben des Verbands rund 100.000 Aramäer.