Deutschland gebe insgesamt viel Geld für Familien aus, aber verteile es nicht richtig, sagte sie der "Passauer Neuen Presse" (Samstagsausgabe): "Mit dem derzeitigen Splitting werden Ehen ohne Kinder stärker gefördert als unverheiratete Paare mit Kindern." Das gehe an der Lebenswirklichkeit vieler Familien vorbei, betonte sie. Die SPD werde "Modelle entwickeln, die Kinder stärker berücksichtigen", sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende der Partei.
Das Splitting für bereits bestehende Ehen solle aber nicht angetastet werden, versprach Ministerin Schwesig: "Wir wollen niemandem etwas wegnehmen." Wer heute verheiratet sei, solle das Splitting behalten wie es derzeit ist. Für die Zukunft müsse eine Lösung gefunden werden: "Das Familienbild verändert sich. Es gibt immer mehr Eltern ohne Trauschein, die zu Recht fragen, warum sie steuerrechtlich schlechter behandelt werden." Ihrer eigenen Partei gab sie als Aufgabe mit auf den Weg, "noch stärker politische Angebote" für die Leistungsträger der Gesellschaft zu machen: "Das sind diejenigen, die hart arbeiten, sich für Kinder entscheiden und immer öfter auch Angehörige pflegen."