Berlin (epd)Die Verhandlungen über eine Verlängerung des zum Ende des Jahres auslaufenden Vertrages seien abgebrochen worden, sagte Nabu-Präsident Olaf Tschimpke in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Nabu fühle sich durch die Abgasmanipulationen genauso betrogen wie Millionen von Autobesitzer.
Die Organisation arbeitet seit 2004 mit VW zusammen. Unter anderem hat der Konzern Umweltprojekte des Nabu seit 2012 über mehrere Jahre mit insgesamt mindestens 1,85 Millionen Euro gefördert, wie die Organisation mitteilte. Außerdem gibt es weitere Förderzusagen über mehr als eine Million Euro.
Umweltvorstand gefordert
Nach Bekanntwerden des Skandals habe er schriftlich von Vorstand, Aufsichts- und Betriebsrat Veränderungen im Unternehmen gefordert, sagte Tschimpke: "Wir fordern eine lückenlose Aufklärung." So fordert der NABU künftig vor allem einen mit Vetorecht ausgestatteten Umweltvorstand. Tschimpke bezeichnete den Nabu als einen der wichtigsten Ansprechpartner für VW zum Thema Umwelt. "Deshalb haben uns die Meldungen über die Manipulationen der Abgaswerte besonders hart getroffen", sagte der Nabu-Präsident.
Die zusätzlichen Einnahmen aus der Kooperation mit VW bezifferte Tschimpke für 2014 auf 530.000 Euro. Das seien gerade einmal 1,5 Prozent des Gesamt-Etats gewesen. "Für uns keinesfalls ein Grund, sich in Zurückhaltung zu üben", sagte Tschimpke. Im Gegenteil sei der kritische Dialog mit dem Konzern immer essenzieller Bestandteil dieser Kooperation gewesen.