Angehörige der Opfer führten die Demonstration an und hielten Fotos der Studenten in die Höhe, wie lokale Medien berichteten. Sie forderten Aufklärung und kritisierten die mexikanische Justiz wegen unzureichender Ermittlungsergebnisse.
Rufe wie "Lebend wollen wir sie zurück" hallten durch die Straßen. Vereinzelt kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, die Mehrzahl der Demonstranten blieb nach Angaben der Behörden jedoch friedlich. Auch in anderen Städten des Landes fanden Kundgebungen statt.
Am 26. September 2014 hatte Polizisten die 43 Lehramtsstudenten nach einer Demonstration in der Stadt Iguala verschleppt und offenbar an Mitglieder einer Drogenbande übergeben. Die Aktion hat laut offiziellem Untersuchungsbericht der Bürgermeister von Iguala angeordnet, der zusammen mit seiner Frau bereits in Haft ist. Der Fall erschütterte das ganze Land und gilt als Beleg dafür, wie eng Sicherheitsbehörden mit dem organisierten Verbrechen zusammenarbeiten.
Nach Aussage der mexikanischen Ermittler wurden die Studenten auf einer Müllhalde im nahe gelegenen Ort Cocula verbrannt. Experten der Inter-Amerikanischen Menschenrechtskommission wiesen aber diesen Tathergang zurück und machten auf mehrere Ungereimtheiten im offiziellen Bericht der Staatsanwaltschaft aufmerksam. Bei einem Treffen mit Präsident Enrique Peña Nieto forderten die Menschenrechtskommission in dieser Woche eine Untersuchungskommission unter internationaler Aufsicht. Peña Nieto versicherte, die Ermittlungen weiterzuführen.