Rottenburger Asylbewerberunterkunft: Keine Spuren von
Brandlegungsmitteln

Rottenburger Asylbewerberunterkunft: Keine Spuren von Brandlegungsmitteln
Vor zwei Wochen brannte es in einer Asylbewerberunterkunft in Rottenburg im Landkreis Tübingen. Sechs Personen wurden verletzt. Die Braundursache ist weiter unklar.

Rottenburg, Tübingen (epd)Das Feuer ist offenbar aber nicht durch einen Brandbeschleuniger gelegt worden, wie die Staatsanwaltschaft Tübingen und das Polizeipräsidium Reutlingen am Montag mitteilten. Bei dem in der Nacht zum 7. September in einem Treppenhaus im östlichen Gebäudeteil des Flüchtlingswohnheims ausgebrochenen Feuer waren sechs Personen verletzt worden. Alle konnten jedoch nach kurzer Behandlungsdauer die Klinik wieder verlassen.

Der Brand hatte das aus Einzelcontainern bestehende zweistöckige Gebäude so stark beschädigt, dass es nicht mehr bewohnbar ist. Knapp 150 Spuren habe die aus rund 25 Beamten bestehende Ermittlungsgruppe in den vergangenen 14 Tagen abgearbeitet. Nach der nunmehr abgeschlossenen kriminaltechnischen Untersuchung der Elektroinstallation und eines im Treppenhaus installierten Heizgerätes könne auch ein technischer Defekt weitgehend ausgeschlossen werden. Allerdings sei noch eine Anfrage über bekanntgewordene gleich gelagerte Fälle beim Hersteller des Gerätes im Ausland im Gange.

Spuren zerstört

Die Befragung der rund 80 Bewohner aus Gambia und den Balkanstaaten hätte ergeben, dass auf den im Flur stehenden Sitzmöbeln im Bereich der Brandausbruchstelle gelegentlich geraucht worden sein soll. Eine fahrlässige Verursachung des Brandes könne deshalb nicht ausgeschlossen werden. Durch das Feuer und die starke Hitzeentwicklung wurden jedoch eventuell vorhandene Spuren zerstört.