Diakonie: Flüchtlingsmädchen brauchen besonderen Schutz

Diakonie: Flüchtlingsmädchen brauchen besonderen Schutz
Die Diakonie macht zum Weltkindertag am Sonntag auf die besondere Schutzbedürftigkeit von geflüchteten Mädchen aufmerksam.

"Minderjährige Flüchtlinge sind physisch und psychisch extrem belastet", sagte Diakonievorstand Maria Loheide am Freitag in Berlin. Für Mädchen potenzierten sich traumatische Erlebnisse und Gewalterfahrungen, nicht selten schon vor der Flucht. Auch der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge mahnte Verbesserungen in der Kinder- und Jugendhilfe an.

"Diese Mädchen brauchen dringend spezialisierte Hilfe und Begleitung durch geschulte weibliche Fachkräfte", betonte Loheide. Nach Schätzungen des "Bundesfachverbands unbegleitete minderjährige Flüchtlinge" leben derzeit 11.000 geflüchtete Mädchen und Jungen in Deutschland.

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Aber auch Mädchen, die mit ihren Familien nach Deutschland kommen, bräuchten besondere Aufmerksamkeit. Sie dürften nicht von ihren Familien abgeschottet werden, sondern müssten schnell Angebote zur Integration erhalten. "Sie benötigen kultursensible Beratung und Begleitung, Freizeitangebote und Sprachkurse durch weibliche Fachkräfte", erläuterte Loheide.

Die Diakonie setzt sich dafür ein, dass die Bedürfnisse von Mädchen und jungen Frauen in der Flüchtlingsarbeit besonders berücksichtigt werden. Eine getrennte Unterbringung für alleinstehende Frauen und ihre Kinder sowie spezielle Wohngruppen für unbegleitete Mädchen seien dazu ein wichtiger Schritt.

Finanzielle Beteiligung durch Bund empfohlen

Unbegleitete Minderjährige "sind in besonderem Maße verletzlich und auf Schutz und schnelle Unterstützung angewiesen", sagte Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins. Von der Ankunft der jungen Flüchtlinge über die Unterbringung bis hin zur längerfristigen Integration in Kindergarten, Schule und Ausbildung gelte es, Lösungen "in ihrem besten Interesse zu finden".

Für diese zusätzlichen Aufgaben bei steigenden Fallzahlen sollten die Regelungen zur Kostenerstattung der Kommunen überprüft werden. Der Deutsche Verein empfehle eine finanzielle Beteiligung durch den Bund an der Unterbringung, Betreuung und Versorgung von unbegleiteten ausländischen Minderjährigen.