"Diese Welt sollte nicht faulen Kompromissen geopfert werden. Wenn Sie versuchen, einen Schläger zu besänftigen, wird er Sie nicht weniger, sondern viel härter verprügeln", sagte Rushdie. Die einzige wirksame Methode sei: "Konfrontiere ihn!"
Die Hauptschuld am Erstarken der radikalen Islamisten gibt Rushdie allerdings dem Westen: "Es war der Kardinalfehler des Westens, dem saudischen Königshaus die Herrschaft über das Öl zu überlassen." Mit diesem Geld habe das saudische Königshaus den Wahhabi-Kult, eine radikalislamische Strömung, unterstützt: "Es war das Geld der Saudis, mit dem die Koranschulen finanziert wurden, in denen die Taliban an der Grenze von Pakistan und Afghanistan ausgebildet wurden. Mullahs wurden mit dem Geld der Saudis trainiert, um den sehr strikten Islam in der ganzen Welt zu verbreiten."
"Der Tag wird nie kommen, an dem ich wirklich sicher bin"
Er selbst habe die Hoffnung aufgegeben, dass das vor 26 Jahren vom iranischen Revolutionsführer Khomeini gegen ihn verhängte Todesurteil jemals aufgehoben wird: "Die Wahrheit ist, der Tag wird nie kommen, an dem mir gesagt wird: Jetzt bist du wirklich sicher", sagte Rushdie. Dennoch fühle er sich an seinem Wohnort in New York völlig sicher. Sein Leben verlaufe normal. Er fahre Taxi und gehe ins Baseball-Stadion. Seit 2002 habe er keine Bewacher mehr.