Der evangelische Wohlfahrtsverband betonte, auch Langzeitarbeitslose dürften nicht zur Flüchtlingshilfe verpflichtet werden. Das würde weder ihnen noch den Flüchtlingen helfen. "Langzeitarbeitslose brauchen Unterstützung, um einen Zugang zum regulären Arbeitsmarkt zu finden. Sozialversicherungspflichtige öffentlich geförderte Beschäftigung könnte dazu einen Beitrag leisten", stellte der evangelische Wohlfahrtsverband klar.
Nach den Worten Krafts sind Langzeitarbeitslose kaum in den ersten Arbeitsmarkt vermittelbar. Aber es gebe gerade jetzt genug Arbeit, die sie für die Gesellschaft leisten könnten. "Deshalb muss der Bund die Programme für öffentlich geförderte Beschäftigung massiv ausweiten", forderte die Regierungschefin. Langzeitarbeitslose bräuchten Chancen, um wieder den Sprung in Beschäftigung zu schaffen.
Kraft mahnte, neben der Flüchtlingsbetreuung andere große gesellschaftliche Aufgaben nicht aus den Augen zu verlieren. "Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit bleibt genauso wichtig", unterstrich die stellvertretende SPD-Vorsitzende. Es wäre für die gesellschaftliche Akzeptanz nicht gut, "wenn der Eindruck entsteht, dass wir viel für Flüchtlinge tun, aber wenig für diejenigen, die es bei uns auf dem Arbeitsmarkt schwer haben".
Der nordrhein-westfälische Sozialminister Guntram Schneider (SPD) erläuterte dagegen, Langzeitarbeitslose müssten überall dort beschäftigt werden können, wo es Bedarf in der Gesellschaft gebe. Sie als Flüchtlingshelfer einzusetzen, sei eine Möglichkeit. Dafür komme aber nur ein Teil der Menschen in Frage. Ein großer Teil der Langzeitarbeitslosen brauche selbst Betreuung und Coaching, betonte der Minister.