Das berichtete der französische Auslandssender RFI am Sonntag unter Berufung auf den Innenminister des Sahelstaats. Die Hingerichteten waren am Freitag von einem Gericht schuldig gesprochen worden, für zwei Terroranschläge in Tschads Hauptstadt N'Djamena verantwortlich zu sein. Bei den Selbstmordattentaten auf eine Schule und ein Polizeiquartier waren im Juni mindestens 38 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden.
Einen Monat nach dem bislang schwersten Anschlag der nigerianischen Terrorgruppe im Tschad hatte die Regierung die Todesstrafe für Terrorismus wieder eingeführt. Vollstreckt wurden die zehn Urteile am Samstag durch Erschießen auf einem Militärgelände nördlich von N'Djamena. Tschads Armee beteiligt sich in Nigeria an dem Kampf gegen Boko Haram. Die Einheiten haben der Terrorgruppe zahlreiche Niederlagen zugefügt.
Die Gruppe Boko Haram, deren Name "Westliche Bildung ist Sünde" bedeutet, versteht sich als Teil der Terrororganisation "Islamischer Staat". In den vergangenen Jahren sind bei Anschlägen der Gruppe vor allem im Nordosten Nigerias Schätzungen zufolge 13.000 Menschen getötet worden.
In den Nachbarländern, neben Tschad auch Kamerun und Niger, nimmt die Zahl der Anschläge zu. Boko Haram ist zudem in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt. Mindestens 1,4 Millionen Nigerianer sind vor Boko Haram auf der Flucht.