"Wir verstehen, dass wir als Facebook eine besondere Verantwortung tragen und arbeiten jeden Tag sehr hart daran, die Menschen auf Facebook vor Missbrauch, Hassrede und Mobbing zu schützen", zitiert das Blatt die Sprecherin.
Facebook wird vorgeworfen, nicht entschlossen genug gegen fremdenfeindliche Kommentare der Nutzer vorzugehen. Eindeutig fremdenfeindliche Äußerungen würden auch nach Prüfung durch das Unternehmen nicht gelöscht. Maas hatte Facebook deshalb zu einem entschiedeneren Einschreiten gegen rassistische Kommentare aufgefordert und ein Treffen am 14. September angeregt.
Rassistische Inhalte verstießen eindeutig gegen die Gemeinschaftsstandards des Netzwerks, betonte die Facebook-Sprecherin. "In diesem Sinne sind wir sehr an einem Austausch mit Bundesminister Maas darüber interessiert, was Gesellschaft, Unternehmen und Politik gemeinsam gegen die sich verbreitende Fremdenfeindlichkeit in Deutschland tun können." Eine konkrete Zusage zu dem von Maas vorgeschlagenen Gesprächstermin gab es demnach nicht.
Facebook sollte "dringend überprüfen", ob die gegenwärtigen Standards und deren Anwendung ausreichend seien, hatte Maas an das Unternehmen geschrieben. Es sei kaum nachvollziehbar, dass Fotos bestimmter Körperteile wegen moralischer Bedenken automatisch gelöscht würden, rassistische Äußerungen hingegen selbst nach Hinweisen nicht entfernt würden, beklagte er. Zuvor hatte das Justizministerium nach eigenen Angaben zahlreiche Beschwerden über rassistische und rechtsextreme Kommentare auf Facebook erreicht.