An der Jahrestagung der evangelikalen Glaubensbewegung, die am Sonntagabend zuende gehen sollte, nahmen den Angaben zufolge rund 2.500 Menschen teil.
Ein großes "Fest der Nationen" vereinte am Samstag mehrere hundert Menschen auf dem Marktplatz von Bad Blankenburg. "Wir wollen zeigen: Wir können miteinander!", sagte Direktor Thomas Günzel vom Evangelischen Allianzhaus. An dem bunten Fest mit vielfältigen kulturellen Angeboten hätten mehr als 400 Menschen aus 15 Nationen teilgenommen, darunter aus Samoa, Schweden, Kenia, Albanien, Ghana und Russland, hieß es.
Christen könnten leichter als andere sagen, "dass wir zusammengehören", betonte Günzel. Allianz-Generalsekretär Hartmut Steeb nannte den Einsatz "für die Nöte in der Welt" einen der wesentlichen Gründungsimpulse der 1846 in London gegründeten evangelikalen Bewegung. Durch die aktuellen Entwicklungen sei diese Frage von besonderer Brisanz. Die Allianz habe dazu mehrere Arbeitshilfen für die Kirchgemeinden vorgelegt.
Unter dem Motto "Argument: Liebe!" standen bei dem fünftägigen Treffen etwa 100 Seminare und Diskussionen auf dem Programm. Dazu gehörten auch mehrere musikalische Veranstaltungen, ein Abend über das "Wunderjahr 1989" und ein "Luther-Stammtisch" mit dem Direktor der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Frank Richter.
1.100 Ortsgruppen
Die Deutsche Evangelische Allianz versteht sich als Netzwerk evangelikaler Christen mit einem pietistisch, freikirchlich oder charismatisch geprägten und eher konservativen Glaubensverständnis. Die Bibel- und Konferenzbewegung bezieht auch zu gesellschaftspolitischen Debatten Stellung.
Die evangelikale Bewegung in Deutschland hat rund 1.100 Ortsgruppen sowie etwa 340 überregional arbeitende Werken und Verbände. Bad Blankenburg an den Ausläufern des Thüringer Waldes gilt seit 1886 als zentraler Ort der Allianz. Nach der Wiedervereinigung wurde der Kurort 1991 zu ihrem Hauptsitz mit der Geschäftsstelle.