Der bayerische Landesbischof hatte zuvor am zentralen Gedenkakt zum 70. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima teilgenommen. Am Freitag reist er mit einer Delegation des Weltkirchenrats weiter nach Nagasaki.
Das Thema sei mit dem Ende des Kalten Krieges und der darauffolgenden Abrüstung in den Hintergrund getreten, bedauerte Bedford-Strohm am Donnerstag. "Aber noch immer lagern weltweit 16.000 Atomsprengköpfe, die ein viel größeres Zerstörungspotenzial als die Bomben von Hiroshima und Nagasaki haben." Es könne nicht sein, dass andere Massenvernichtungswaffen als illegal gälten, Atomwaffen aber nicht. Selbst die Nato habe den Ersteinsatz von Atomwaffen in ihrer Strategie noch nicht aufgegeben.
Bedford-Strohm ist mit in einer Delegation des Ökumenischen Rates der Kirchen mit Bischöfen aus sieben Staaten nach Japan gereist. Ziel der bis 10. August dauernden Reise ist, die nukleare Abrüstung wieder auf die politische Tagesordnung zu setzen. Bei der Reise treffen sich die Kirchenvertreter auch mit Überlebenden der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki. Vor 70 Jahren, am 6. und 9. August 1945, hatten die USA Atombomben auf die beiden Städten geworfen. Insgesamt wird die Zahl der Opfer auf weit mehr als 250.000 Menschen geschätzt.