Im gesamten deutschsprachigen Raum seien bislang nur vier vergleichbare Anlagen aus der Merowinger-Epoche bekannt. Das gemauerte Becken, eine sogenannte Taufpiscina, stammt aus dem sechsten oder siebten Jahrhundert, als in der Regel Erwachsene getauft wurden. Sie wurden dazu komplett im Wasser untergetaucht.
Die Entdeckung war nach Angaben der Archäologen vor rund 14 Tagen am künftigen Standort des umstrittenen katholischen Gemeindezentrums "Haus am Dom" gemacht worden. Ob das Taufbecken zu einem Vorgängerbau des Wormser Doms oder zu einer bereits vor mehreren hundert Jahren zerstörten Kirche gehörte, sei derzeit noch unklar, sagte die Mainzer Archäologin Marion Witteyer. In jedem Fall bestätigt der Fund die Annahme, dass Worms bereits in frühchristlicher Zeit ein Zentrum kirchlichen Lebens war.