Flüchtlingsgipfel in Thailands Hauptstadt Bangkok
In der thailändischen Hauptstadt Bangkok hat ein internationaler Gipfel zur südostasiatischen Flüchtlingskrise begonnen.
In seiner Eröffnungsrede sagte Thailands Außenminister General Thanasak Patimaprakorn am Freitag, dass die Zahl der Bootsflüchtlinge in der Region inzwischen ein "alarmierendes Niveau" habe. Das Problem sei nur durch umfassende internationale Zusammenarbeit zu lösen. Zu dem eintägigen Gipfel sind Vertreter aus 17 Staaten zusammengekommen.
In den vergangenen Wochen waren Tausende Bootsflüchtlinge vor allem an den Küsten Malaysias und Indonesiens gestrandet oder aus Seenot gerettet worden. Hilfsorganisationen schätzen, dass sich weitere Tausende noch auf See befinden. Bei den Flüchtlingen handelt es sich vorwiegend um muslimische Rohingya aus Myanmar sowie um Migranten aus Bangladesch.
Die Rohingya sind im buddhistisch dominierten Myanmar nicht als ethnische Minderheit anerkannt und daher Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres sind nach Angaben von Menschenrechtlern fast 29.000 Menschen mit Booten aus Myanmar geflüchtet.
Die Regierung Myanmars wehrt sich gegen Vorwürfe, für das Elend der Rohingya und deren Massenflucht verantwortlich zu sein. Auf dem Treffen in Bangkok warf Myanmar seinen Kritikern vor, die Flüchtlingskrise zu politisieren. Menschenrechtler sowie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) fordern Myanmar auf, den Rohingya die Staatsbürgerschaft zu verleihen, was das südostasiatische Land jedoch ablehnt.