Schwester Irene Stefani ging 1915 nach Kenia und wird seit ihrem Tod 1930 als "Mutter der Barmherzigkeit" in vielen Regionen des Kontinents angebetet. An den dreitägigen Feierlichkeiten in der kenianischen Stadt Nyeri nahm neben zehntausenden Gläubigen auch Kenias Präsident Uhuru Kenyatta teil.
Schwester Irene Stefani wurde 1891 in Italien geboren und trat 1911 in den Orden der Consolata-Missionarinnen ein. Während des Ersten Weltkriegs pflegte sie in Militärkrankenhäusern in Ostafrika afrikanische Zwangsarbeiter, die für den Transport von Kriegsmaterial eingesetzt wurden. Anschließend arbeitete die Nonne als Missionarin und Lehrerin. Bei der Pflege eines Kranken steckte sie sich Erzählungen zufolge mit der Pest an und starb 1930 im Alter von 39 Jahren.
Wegen ihres unermüdlichen Einsatzes für Kranke bekam Schwester Irene Stefani den Beinamen "Nyaatha", was auf Suaheli "Mutter der Barmherzigkeit" bedeutet. In den Jahren nach ihrem Tod wurde die Missionsschwester auch in anderen Regionen in Afrika zum Vorbild für Wohltätigkeit und Nächstenliebe.
Der Lehre der römisch-katholischen Kirche zufolge soll einer Seligsprechung der Nachweis eines Wunders vorausgehen. Während des Bürgerkriegs in Mosambik sollen 1989 rund 270 Menschen Schutz in einer Kirche Schutz gesucht haben. Weil es kein Wasser gab, hätten sie zu Schwester Irene Stefani gebetet, die der Überlieferung zufolge für genug Wasser für alle Flüchtlinge sorgte. Papst Franziskus bestätigte im vergangenen Jahr, dass das Wunder stattgefunden habe.