Nur so könne die Zahl der Spender wieder steigen, sagte der Direktor der Medizinischen Hochschule Hannover der hannoverschen "Neuen Presse" (Samstagsausgabe). Der Göttinger Prozess war am Mittwoch mit einem Freispruch zu Ende gegangen.
Die öffentliche Diskussion um den Skandal habe große Folgen für die Transplantationsmedizin, sagte Manns. Patienten würden durch längere Wartezeiten gefährdet. Seitdem 2012 Manipulationen an Wartelisten für Organe an mehreren deutschen Uni-Kliniken bekanntgeworden waren, ging die Zahl der gespendeten Organe deutlich zurück.
"Es ist gut, dass es jetzt ein Urteil gibt", sagte Manns. Der leitende Mediziner und Leber-Spezialist setzt sich für den Organspendeausweis ein. "Besser ist doch, der Betroffene entscheidet zu Lebzeiten selbst - und nicht seine Angehörigen in der akuten Trauersituation. Man kann ja jederzeit widersprechen."
Manns stimmt für die sogenannte Widerspruchsregelung, die erlaubt, dass nach dem Hirntod automatisch Organe entnommen werden dürfen. Derzeit gelte die Zustimmungsregelung. Er bedauerte, dass es in Deutschland die geringste Spendenbereitschaft in der gesamten EU gebe. Manns folgert: "Wenn man mit der Transplantationsmedizin Leben retten will, muss man sich einfach für die Organspende einsetzen."