Foto: epd/UNICEF/Sundar Lama
Zerstörte Grundschule in Pipal Bhanjyang
Nepal: Eine Million Kinder können nach Erdbeben nicht zur Schule
Fast eine Million Kinder kann nach dem Erdbeben in Nepal nicht in die Schule zurückkehren. Etwa 24.000 Klassenzimmer seien zerstört, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Donnerstag in Köln mit.
Die Mädchen und Jungen könnten erst wieder unterrichtet werden, wenn Notschulen aufgebaut und beschädigte Gebäude repariert worden seien. Da es noch entlegene Gebiete gebe, wo das Ausmaß der Zerstörung nicht klar sei, könne es sein, dass noch mehr Schulen beschädigt seien. Nach derzeitiger Planung der nepalesischen Behörden soll der Unterricht am 15. Mai wieder aufgenommen werden.
Für Kinder sei es nicht nur wichtig, Bildung zu erhalten. Notschulen seien auch ein Schutz vor Ausbeutung und Missbrauch, sagte der Leiter von Unicef Nepal, Tomoo Hozumi. "Durch den Unterricht gewinnen die Kinder außerdem ein Stück Alltagsroutine zurück. Das kann ihnen helfen, mit ihren Erlebnissen zurechtzukommen."
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In den Distrikten Gorkha, Sindhulpalchok und Nuwakot, in denen das Erdbeben besonders stark war, sind demnach bis zu 90 Prozent der Schulen zerstört. An Orten wie der Hauptstadt Kathmandu und Bakhtapur würden fast alle unzerstörten Schulgebäude als Notunterkünfte benutzt. Mindestens 950.000 Kinder könnten deshalb vorerst nicht an einem Unterricht teilnehmen. Die Einschulungsrate sei in Nepal seit 1990 von 64 auf über 95 Prozent gestiegen. Unicef befürchtet, dies könnte nun zunichte gemacht werden.
Bei dem Erdbeben der Stärke 7,8 am 25. April und zahlreichen Nachbeben kamen mehr als 7.500 Menschen ums Leben, über 16.000 wurden verletzt.