Für Projekte der Behinderten- sowie Kinder- und Jugendhilfe wurden insgesamt 158,2 Millionen Euro ausgeschüttet, wie die größte Förderorganisation im sozialen Bereich am Donnerstag in Bonn bei der Vorstellung ihres Jahresberichts mitteilte. Das waren 3,6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Mit dem Geld wurden mehrere tausend Projekte unterstützt und Aufklärungskampagnen finanziert.
Auch der Gesamtumsatz der "Aktion Mensch" legte im 50. Jahr ihres Bestehens zu: Er stieg um 2,3 auf 442,3 Millionen Euro. Trotz eines schwierigen Marktumfelds sei es gelungen, die Lotterie-Einnahmen zu steigern, erklärte ein Sprecher. An Gewinnen wurden 2014 insgesamt 133 Millionen Euro an rund 2,1 Millionen Teilnehmer der Soziallotterie ausgeschüttet.
Beim Vertrieb der Lose nutzt die "Aktion Mensch" ab diesem Jahr neue Wege: Im Weihnachtsgeschäft sollen an den Supermarktkassen des Kölner Handelskonzerns Rewe Losgutscheine verkauft werden, mit denen die Käufer an mehreren Ziehungen teilnehmen können. Die offizielle Genehmigung dazu hatte die "Aktion Mensch" nach einem langwierigen Rechtsstreit im April erhalten. Sie wehrte sich erfolgreich dagegen, dass für sie dieselben Einschränkungen gelten wie für andere Glücksspiele. Von ihrer Soziallotterie gehe keine Suchtgefahr aus, erklärte die "Aktion Mensch".
Die "Aktion Mensch" wurde 1964 vom ZDF zusammen mit den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege gegründet, darunter das Diakonische Werk und der Deutsche Caritasverband. Seither wurden mehr als 3,5 Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Zunächst hieß die Lotterie "Aktion Sorgenkind". Seit dem Jahr 2000 trägt die Organisation ihren heutigen Namen.