Die Gemeinden verzeichneten nach Angaben der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland Ende des vergangenen Jahres 100.437 Mitglieder gegenüber 101.338 Ende 2013. Der Rückgang im vergangenen Jahr sei vor allem auf die 1.300 Sterbefälle zurückzuführen, sagte Heike von Bassewitz von der Zentralwohlfahrtsstelle dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Frankfurt am Main.
Nach dem Höchststand Ende 2006 mit 107.794 Mitgliedern haben die Gemeinden nun im achten Jahr in Folge mehr Abgänge als Zugänge verzeichnet. Bedingt durch die Zuwanderung von Juden aus den Staaten der früheren Sowjetunion war die Mitgliederzahl der Gemeinden von 29.089 im Jahr 1990 bis 2006 stark gewachsen.
Da vor allem Mitglieder in mittlerem und höherem Alter in den vergangenen zwei Jahrzehnten einwanderten, seien die jüdischen Gemeinden heute überaltert, sagte Bassewitz. 45 Prozent der Mitglieder seien über 60 Jahre alt. Rund 500 Mitglieder seien ausgetreten. Auswanderungstendenzen gebe es kaum, nur 169 Mitglieder seien ins Ausland gezogen. Neben der großen Gruppe der alten Mitglieder stellten Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre nur neun Prozent der Mitglieder.
Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland registriert die Daten der 107 Mitgliedsgemeinden. Jedoch nicht alle in Deutschland lebenden Juden sind Mitglieder einer jüdischen Gemeinde.