Unter dem Titel "How to survive in the West" stehe darin genau beschrieben, wie sich die Anhänger des "wahren Islam" verhalten sollten, sagte die Göttinger Religionswissenschaftlerin Nina Käsehage der "Braunschweiger Zeitung" (Samstagsausgabe). Unter anderem würden auch mögliche Anschlagsziele genannt und Anweisungen zum Aufbau sogenannter Schläferzellen gegeben.
Mitglieder der Szene sollten demnach auch gezielt Syrien-Kämpfer rekrutieren. Zudem gebe es Anweisungen für militärische Trainings und zum Bombenbau. Käsehage nannte die Anleitung eine "akute Gefahr". "Es wird auch darauf abgezielt, dass 'Lone-Wolf-Aktionen' gestartet werden, dass Einzeltäter also als 'einsamen Wölfe' Aktionen ausführen", betonte die Wissenschaftlerin. Ein solches Vorgehen mache es für Sicherheitsbehörden schwierig, möglichen Attentätern auf die Spur zu kommen.
Vor allem namhafte Prediger würden Jugendliche ködern. "Sie tauchen auch gerne mal an Buchständen in den Innenstädten auf und sorgen für den weiteren Zugang zur Szene." Diese Prediger verfügten über ein großes Netzwerk, logistische Möglichkeiten und Geldgeber, um ihre Ziele zu verbreiten, sagte Käsehage: "Ich kann auch nachweisen, dass Prediger Ausreisewilligen gesagt haben, wen sie ansprechen können." Verhindert werden könne eine Radikalisierung nur durch Aufklärung und intensive Beratung der gefährdeten Jugendlichen.