In einem Interview im Deutschlandradio Kultur sagte Bauknecht am Montag, islamischer Religionsunterricht an den Schulen führe zur Normalität im Umgang mit dem muslimischen Glauben. Wenn der Islam einen Platz an der Schule habe, sei das ein gesellschaftliches Zeichen.
Die Gesellschaft sei aber offenbar noch nicht so weit, den Islam "als das zu sehen, was er ist", sagte Bauknecht: als einen spirituellen Weg für Millionen von Menschen. Was die Jugendlichen oft suchten, sei Gemeinschaft, betonte der Publizist: "Und sie interessieren sich für Gerechtigkeit." Der Islam werde in Deutschland aber immer wieder als Problem behandelt, allein das empfänden die Jugendlichen als ungerecht.
Bildung helfe, eine eigene Sprache für die Religion zu finden, sagte Bauknecht. In der Schule werde die Reflexionsebene gepflegt, der Umgang mit anderen Religionen und Weltanschauungen eingeübt. Wenn das jemanden durch die gesamte Schulzeit begleite und die muslimischen Jugendlichen auch immer wieder mit ihren Themen Gehör fänden, sei viel gewonnen. Prävention gegen die Radikalisierung sei dann "Beiwerk", das automatisch passiere.